Harninkontinenz ist ein sehr intimes Problem. Viele Betroffene trauen sich deshalb nicht, in der Sprechstunde darüber zu erzählen. Dabei gibt es inzwischen wirksame Therapien! Als Kontinenz-Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft sind wir Ihre Anlaufstelle zur Beratung auf allen Gebieten der Harninkontinenz und Senkungsbeschwerden.
Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz, die sehr
unterschiedliche Ursachen haben können:
Belastungsinkontinenz, früher auch Stressinkontinenz genannt, wird durch alltägliche körperliche Belastungen wie zum Beispiel Heben, Tragen, Husten, Niesen oder Lachen ausgelöst. Von dieser Form sind besonders Frauen betroffen. Ursache hierfür ist häufig eine Schwächung derBeckenbodenmuskulatur, die durch Schwangerschaft und Geburt oder durch die hormonelle Umstellung während der Wechseljahre hervorgerufen werden kann.
Dranginkontinenz (überaktive Blase): Sie verspüren häufig einen überfallartigen Harndrang, haben zugleich das Gefühl, den Urin nicht mehr halten zu können und verlieren ihn manchmal, bevor Sie die Toilette erreicht haben. Die Ursachen können eine Instabilität des Blasenmuskels (Detrusor), eine Blasenentzündung oder auch Tumore sein. Die reine Dranginkontinenz ist sehr gut und erfolgreich medikamentös behandelbar.
Zu Senkungen der weiblichen Beckenorgane kommt es, wenn der trichterförmig angeordnete Beckenboden nachgibt. Seine „Hängematten-Funktion“ lässt nach, Blase, Gebärmutter und/oder Enddarm senken sich nach unten in Richtung Scheide. Die typischen Beschwerden sind zum Beispiel Druck- und Fremdkörpergefühl in der Scheide, ziehende Schmerzen im Unterbauch oder Trockenheit und Entzündungen der Scheide. Auch Kombinationen mit Inkontinenz treten auf.
Zentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe
St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt
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Vor der Untersuchung bekommen Sie einen Fragebogen zu Ihren Beschwerden ausgeteilt, den wir Sie bitten auszufüllen. Er dient als Basis für das ärztliche Gespräch. Diagnostisch erfolgt zunächst einmal die genaue Erhebung der Krankengeschichte, dem schließt sich eine gynäkologische Untersuchung an. Es folgen Urinuntersuchung, Ultraschalldiagnostik mit Introitussonographie (gynäkologischer Ultraschall von Scheideneingang aus).
Wir verwenden unterschiedliche, moderne Diagnoseverfahren:
Die Introitussonographie ist eine schmerzfreie Darstellung der Beckenorgane und ihrer Lagebeziehungen zueinander. Ebenso kann die Funktion bzw. Fehlfunktion des Beckenbodens beurteilt werden. Diese Untersuchung macht das früher übliche Röntgen mit Kontrastmittelgabe über die Harnröhre unnötig.
Unter Urodynamik versteht man die Untersuchung und Messung der funktionellen Abläufe im Harntrakt, durch die eine Beurteilung der Harnspeicherungs- und Harnentleerungsfunktion der Blase möglich wird. Hiermit gelingt es häufig zwischen einer Inkontinenz, die durch eine schwache Harnröhre (Belastungsinkontinenz) bedingt ist, oder einer Reizblase/überaktiven Blase zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist wichtig, da die Therapien verschieden sind. In der Hand unserer erfahrenen Untersucher ist auch diese Methode schmerzfrei.
Hilfreich zur Differenzierung der Inkontinenz und zur Überprüfung der Wirksamkeit einer Therapie ist ein sogenanntes Toiletten- und Trinkprotokoll oder auch Miktionsprotokoll. Hier werden an einem oder zwei Tagen rund um die Uhr notiert, wieviel man wann trinkt und wie hoch die Urinmenge ist. Ideal wäre es, wenn Sie ein ausgefülltes Protokoll zum Termin in der Kontinenz Sprechstunde mitbringen. Hier finden ein entsprechendes Formular.
Die stationäre Aufnahme erfolgt in der Regel am OP-Tag selbst. Die Dauer Ihres Aufenthalts ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig und wird von uns ganz individuell und gemeinsam auf den einzelnen Patienten abgestimmt. In der Regel können wir aber aufgrund besonderer Expertise in der minimal-invasiven gynäkologischen Chirurgie überdurchschnittlich kurze Liegezeiten ermöglichen. Während Ihres stationären Aufenthalts werden Sie von unserem erfahrenen Pflegepersonal unserer gynäkologschen Station mit viel Fürsorge und Kompetenz bestmöglich versorgt. In den tägliche Visiten kontrolliert unser Ärzteteam Ihren Genesungsprozess und steht Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Nach einer größeren OP empfehlen wir:
Leichte Blutungen und Wundsekretion bis zu etwa 4Wochen sind normal und kein Grund zur Besorgnis.
Die weitere Nachsorge nach Ihrer Entlassung übernimmt in der Regel Ihr niedergelassender Gynäkologe.