Im Sommer 2019 ging das St. Elisabethen-Krankenhaus von der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper in die Artemed Klinikgruppe über. Die Gruppe mit Sitz im oberbayerischen Tutzing ist ein mittelständisch geprägtes Gesundheitsunternehmen mit über 7.500 Mitarbeitern, dem sechzehn Krankenhäuser in ganz Deutschland angehören. Weiter betreibt die Artemed Gruppe fünf Seniorenzentren und unterstützt im Rahmen einer eigenen Stiftung medizinische Projekte weltweit. Die Artemed Kliniken zeichnen sich durch höchste klinische Kompetenz sowohl in den Fachbereichen der Grund- und Regelversorgung, in der Not- und Dringlichkeitsversorgung sowie hochspezialisierten medizinischen Bereichen aus.
Die Dernbacher Schwestern kommen nach Bockenheim, in der wilden und unmenschlichen Gründerzeit, die für die Arbeiter ein Leben unter schlimmsten Bedingungen bedeutete. Sie gingen zu Kranken in jedes Haus, ganz unabhängig vom Glauben der Patienten - auch in jüdische Häuser, was damals eigentlich unmöglich war. Denn ihr Wahlspruch lautet: Der Mensch zuerst!
Das private Krankenhaus an der Weserstraße wird errichtet und bietet der Arbeit der Dernbacher Schwestern endlich einen ordentlichen Rahmen.
Das Krankenhaus an der Ederstraße wird eingeweiht und hat damals schon seinen Schwerpunkt in der Lungenheilkunde - die Tuberkulose war unter den Arbeitern weitverbreitet - und der Augenheilkunde. Viele alte Bockenheimer erinnern sich gut an dieses Haus.
Nach dem 1. Weltkrieg, als das Elend in Bockenheim riesengroß war, kümmert man sich dort um die unheilbaren TBC-Patienten aus den Schützengräben, die Opfer der verheerenden Grippewellen und die hungernde Bevölkerung Bockenheims.
Das Krankenhaus ist den Frankfurter Nazis unter dem berüchtigten Gauleiter Sprenger ein Dorn im Auge. Immer wieder ist die Gestapo im Haus und die damalige Ordensvertreterin Schwester Marcia fällt der Denunziation zum Opfer. Sie wird in eine KZ deportiert. Obwohl Krankenhäuser dringend gebraucht werden, hat man 1944 das Krankenhaus aus ideologischen Gründen geschlossen. Als es wenig später nur noch drei funktionsfähige Krankenhäuser in Frankfurt gibt, darf man wieder Patienten aufnehmen, die aber aus Sicherheitsgründen in ein Hotel in Bad Nauheim gebracht werden.
Bei dem Luftangriff vom 12. September, der ganz Bockenheim in Schutt und Asche legt, erhält das Krankenhaus an der Ederstraße einen Volltreffer und wird völlig zerstört. Wie durch ein Wunder überleben alle Schwestern und Patienten im Keller.
Sofort nach Kriegsende machten sich die Schwestern auf den Weg zu den amerikanischen Besatzern und erwirkten, dass genau hier ein Notkrankenhaus stehen durfte. Die Amerikaner spendeten zwei Baracken, die zwischen den Trümmerbergen der Passavant'schen Villa aufgestellt wurden. Der Park wurde zum Bauernhof für die Versorgung der Patienten und gekocht wurde in einem Trümmerhaus ohne Dach.
Am 30. Juni wird der offizielle Start der Erweiterung und Modernisierung am Eli mit einem Spatenstich gefeiert.
Im November zieht das St. Marienkrankenhaus aus dem Frankfurter Nordend in das erweiterte St. Elisabethen-Krankenhaus.
Im Juni wird das St. Elisabethen-Krankenhaus an die Artemed-Klinikgruppe verkauft, im August erfolgt der Betriebsübergang.