„Das St. Elisabethen-Krankenhaus ist eine von 17 Kliniken, die an der Studie beteiligt sind, weil sie von dem Studienkonzept überzeugt sind und ihren Frauen ein zusätzliches Angebot machen möchten“, erklärt Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Eissler.
Natürliche Geburt aktiv und individuell gestalten
Die Studie "Be-Up: Geburt aktiv" ist eine international einzigartige Studie, die untersucht, inwieweit ein alternativ gestalteter Gebärraum eine Auswirkung auf die Geburt hat. Sie stützt sich auf bisherige Forschungserkenntnisse, dass unterschiedliche aufrechte Körperhaltungen während der Wehen und der Geburt die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine natürliche Geburt zu erleben. Diese lassen sich dadurch erklären, dass in einer aufrechten Körperhaltung die Gebärmutter besser durchblutet wird, das Kind mit seinem Gewicht und der Schwerkraft mithelfen und sich besser im mütterlichen Becken bewegen kann. Außerdem gibt es Erkenntnisse, dass die Gebärenden mit ihrer Geburt zufriedener sind, wenn sie während der Wehen selbstbestimmt die Körperpositionen einnehmen können, die sich gut für sie anfühlen.
Alternativer Gebärraum im St. Elisabethen-Krankenhaus
Unabhängig davon, in welchem Raum sich eine Frau befindet, erhalten Mutter und Kind die bestmögliche individuelle Hebammen-Betreuung und medizinische Überwachung. Jeder Gebärraum des St. Elisabethen-Krankenhauses ist so eingerichtet, dass Gebärende die Möglichkeit haben, während der Geburt unterschiedliche Körperhaltungen und Positionen einzunehmen und sich zu bewegen. Der alternative Gebärraum ist jedoch etwas anders eingerichtet: darin liegen eine hohe Matratze und eine Bodenmatte mit mobilen Schaumstoffelementen, wo die Frauen sich während der Wehen abstützen, anlehnen und daraufsetzen können. Dazu gibt es Poster, die Anregungen für verschiedene Körperpositionen geben. Die Frauen können sich mit ihrer Begleitperson an einen Tisch setzen und etwas trinken und Snacks zu sich nehmen; sie können über einen Monitor Naturszenen ansehen und sich entspannen und ablenken; auch das Licht können sie selbst einstellen und dimmen.
Teilnahme an der Studie
An der Studie können schwangere Frauen teilnehmen, die ein Kind erwarten, das zum Ende der Schwangerschaft mit dem Kopf nach unten liegt und die sich in dem St. Elisabethen-Krankenhaus eine natürliche Geburt wünschen. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und nicht jede Frau, die an der Studie teilnehmen möchte, kann dies tatsächlich auch tun. Denn die Voraussetzung für die Teilnahme ist auch, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme in den Kreißsaal der alternative Gebärraum und ein üblicher Gebärraum frei sein müssen. Die Studie "Be-Up: Geburt aktiv" wird von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit Bochum durchgeführt. Die Studienleitung hat Frau Dr. Gertrud M. Ayerle, deren Stellvertretung sind Frau Prof. Dr. Rainhild Schäfers (HSG Bochum) und OA Dr. med. Gregor Seliger (Universitätsklinikum Halle [Saale], Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin). Bis 2021 können ca. 4000 Frauen an der Studie teilnehmen. Vor der Entlassung aus der Klinik und drei Monate nach der Geburt geben die Teilnehmerinnen der Studie in einem Fragebogen Auskunft über ihre Geburtserfahrung und zur aktuellen Gesundheit von Mutter und Kind.
Weitere Informationen zur Studie können auf der Studien-Website unter www.be-up-studie.de abgerufen werden.
Weitere Informationen zur Geburtshilfe des St. Elisabethen-Krankenhauses finden Sie hier - unter anderem den Link zu den digitalen Kreißsaal-Informationsabenden.